Tipps zur Ausrüstung

Skiausrüstung aus zweiter Hand

Der Winter ist da, auf den Bergen hat es schon geschneit. Zeit also, das eigene Equipment aus dem Keller zu kramen und einem Check zu unterziehen. Taugt der Traumski noch oder muss ein neues Modell her? Skier, Stöcke oder Bekleidung müssen aber nicht immer neu gekauft werden. Auch beim Skifahren kann durch bewussten Konsum Nachhaltigkeit gelebt werden.

Das geht zum Beispiel, in dem Skisportler ihr Material möglichst lange nutzen. Oder es als Secondhandware anbieten. Dabei gilt: Verkaufe nichts, was du nicht mehr selbst benutzen würdest. Durch Kauf und Verkauf wird so die Lebensdauer des Equipments verlängert – und ganz nebenbei macht der teure Powder-Ski aus dem vergangenen Jahr vielleicht noch einen neuen Besitzer glücklich, der sich solch einen Ski nicht leisten kann.

Skibasar, Skibörse oder Skiflohmarkt

Ab November veranstalten viele Skiklubs und Vereine von Hamburg bis nach München Skibasare, Skibörsen oder Skiflohmärkte. Wer aus Kosten- und Umweltgründen gebrauchtes Equipment sucht, ist bei solchen privaten Märkten goldrichtig. Am besten, wenn diese zusammen in Kooperation mit dem Sportfachhandel veranstaltet werden. Die Termine finden sich in der Zeitung oder lassen sich leicht googeln.

Das Angebot ist oft verlockend, vielerorts gehen bei Skibasaren gute Ski, Schuhe und Winterkleidung für kleines Geld über den Tresen. Besonders reizvoll ist das für Eltern, die den Nachwuchs ausstatten wollen.

Gebraucht Kauf nur mit Know-How

Sich auf einem Skiflohmarkt mit neuer Ausrüstung einzudecken, macht nur Sinn, wenn man ein gewissen Grundwissen mitbringt. Wichtig ist, dass die Ausrüstung nicht zu alt ist. Ski, Skischuhe und Bindungen sollten nach 8-10 Jahren nicht mehr auf der Piste zum Einsatz kommen. Das Plastik verliert nach dieser Zeit die Weichmacher und die Ausrüstung kann somit nicht mehr richtig schützen bzw. funktionieren. Neben dem Alter ist auch die Kompatibilität von Skischuh und Bindung zu beachten. Zum Beispiel ist ein Kinderschuh nicht mit einer Erwachsenen Bindung kompatibel. Dieses Wissen haben Verkäufer auf einem Skibasar oft auch nicht. Im Grunde gilt: Wenn man erste Zweifel an der Ausrüstung hat, lieber die Finger davon lassen. Oft entpuppt sich das vermeintliche Schnäppchen bei der notwendigen Bindungseinstellung und Überprüfung durch den Sportfachhandel als Flop.

Secondhand-Skier für Kinder machen Sinn

Die ersten Erfahrungen auf der Piste beschränken sich meist auf wenige Skitage im Winter. Die Kinder nutzen die Skier in der Regel nicht stark, da lohnt es sich unter Umständen gebraucht zu kaufen. Hinzu kommt, dass Kinder schnell wachsen und Skier, Schuhe und Bekleidung meist nur eine Saison passen. Um das Alter und den Zustand der Skiausrüstung richtig zu bewerten, müssen sich potenzielle Käufer gut auskennen.

DSV aktiv-Tipp: Auf die Laufflächen und Kanten kommt es an

Achten sie bei den Skiern auf die Laufflächen und die Kanten. Sie müssen kratz- und beschädigungsfrei sein! Denn nur so fahren die Kleinen kräfteschonend und werden mit schnellem Lernerfolg belohnt. Sind die Kanten bereits stark abgeschliffen, können sie oftmals nicht mehr nachgeschliffen werden. Eine entscheidende Rolle spielt auch das Alter des Materials: Von Ski und insbesondere von Bindungen und Skischuhen, die acht oder mehr Jahre auf dem Buckel haben, sollte man die Finger lassen! Gerade bei Skischuhen kann die Schale brechen. Beim Schuh-Secondhandkauf ist die Hygiene im oft schweißfeuchten Skischuh die eine Sache, die richtige Passform des bereits gebrauchten Innenschuhs die andere.

Gebrauchte Skier gehen auch für Erwachsene

Bei Skiern hingegen dürfen auch Erwachsene zugreifen. Der Gebrauchtkauf ist kein Problem – vorausgesetzt Kanten und Laufflächen sind in Schuss. Allerdings sollte das Equipment nicht älter als zwei Jahre sein. Ein Erwachsener beansprucht die Skier stärker und nutzt sie mehr ab. Am besten beim Verkäufer nachfragen, wie lange und wie oft die Skier gefahren wurden. Manchmal hat man auch Glück und erwischt mit einem „Verleih-/Test-Ski“ ein echtes Schnäppchen.

Bindung vom Fachmann einstellen lassen

In puncto Sicherheit gilt, Finger weg von der Bindung. Egal, ob beim Neukauf oder beim Secondhand-Material: Für den richtigen Skiservice und um die Skibindung richtig einzustellen, ist ein Fachmann nötig. Nur Experten im Sportfachhandel können mit einem elektronischen Prüfgerät kontrollieren, ob die Bindung richtig funktioniert.

Allmountain, Race-Carver, Offpiste - jeder Ski ist anders

Ski ist nicht gleich Ski. Das sollten Käufer beim Secondhand-Kauf im Blick behalten. Denn die Auswahl des richtigen Modells hängt von Faktoren wie Fahrkönnen, bevorzugter Fahrgeschwindigkeit, Geländewahl, Kurvenradius, sowie Größe und Gewicht des Käufers ab. Ein Blick in die DSV aktiv Kaufberatung lohnt vor dem Skikauf. Sie hilft in Sachen Skilängen, Skityp und Skifahrertyp weiter. Denn wer sich die breiten Powder-Bretter aus der Vorsaison gönnt, dürfte als Pistenfahrer nicht glücklich werden. In solch einen Fall kann auch der Fachhandel weiterhelfen: Dort wird anders als auf dem Skibasar individuell auf den Kunden eingegangen und geschultes Personal hilft bei der Auswahl des richtigen Modells und der optimalen Skilänge – und das muss nicht immer teuer sein. DSV aktiv Partner des Sportfachhandels in der Nähe findet man unter www.ski-online.de

Auch der Einzelhandel bietet Secondhand-Käufe an

Immer mehr Sportartikelhändler bieten ihren Kunden den Verkauf von Secondhand-Ware an. Angeboten werden Fahrrädern, Tischtennisplatten, Skier oder Kinderskier, aus denen die Kleinen rausgewaschen sind. Alles Waren, die weiterverwendet werden können, statt sie wegzuwerfen. Für Kinder bieten einige Sportfachhändler zudem mit dem Kinderski-Tauschsystem ein ausgezeichnetes Angebot. Dabei kaufen Eltern für ihre Kinder ein neues Paar Ski und können die Ausrüstung dann gegen ein geringes Serviceentgelt bis zu drei Mal tauschen. Der Ski wächst sozusagen mit und wird optimal geserviced, sowie eingestellt mehrfach genutzt – Absolut nachhaltig!

Bei manchen Händlern können Wintersportler online auch gebrauchte Outdoor- und Skikleidung shoppen oder selbst Skikleidung, die man nicht mehr trägt, anbieten. Auch Rucksäcke und Taschen gibt es zu kaufen. Anders als bei privaten Online-Verkäufen werden die Produkte nach Angaben der Hersteller vor dem Verkauf sorgfältig auf Funktionalität und etwaige Gebrauchsspuren geprüft. Sollte die gebrauchte Skihose am Ende dann noch nicht passen, kein Problem: Sie kann 14 Tage zurückgegeben werden.

Aus Sicherheitsgründen: Helme immer neu kaufen

Schutzausrüstung wie Protektoren oder Skihelme sollten nicht gebraucht erworben werden. Beim Kauf im Secondhand-Portal, auf dem Basar oder Flohmarkt lässt sich nicht feststellen, ob der Erstträger schon gestürzt ist oder der Helm verborgene Risse in der Schale aufweist. Generell sollte ein Helm nach jedem heftigen Sturz ausgetauscht werden, spätestens aber nach acht Jahren. Denn dann erlischt die Herstellergarantie. Manche Hersteller nehmen sich aber auch schon nach 5 Jahren aus der Verantwortung.

 

 

Foto: shutterstock

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