Rund um den Skisport

Einsparen beim Wintersport

Neue Herausforderung

Klar ist schon: Skifahren wird in Bayern und auch Österreich in der kommenden Saison teurer – Bei den Liftkartenpreisen werden es ca 5-10 % Steigerung zum Vorjahr sein. Grundsätzlich würden alle Bereiche des Seilbahnbetriebs auf den Prüfstand gestellt, so Peter Lorenz, Vizepräsident Verband Deutscher Seilbahnen (VDS). Dazu zählen kürzere Zeiten für die Beschneiung, langsamer fahrende Gondeln, Überlegungen zum Verzicht auf Flutlicht an den Pisten und das Abschalten der Sitzheizung am Sessellift bei besserem Wetter.

Pisten werden in der Nacht beschneit

Die Bergbahnen Oberstdorf Kleinwalsertal verlegen in Absprache mit den Energielieferanten ihre Beschneiungszeiten in diesem Jahr ausschließlich in die Nachtzeiten. „So entlasten wird die Stromspitzenzeiten morgens und abends und nutzen die Nacht, in der genügend Strom vorhanden ist. Weiter unterstützt uns unser Wasserkraftwerk mit Strom“, betont Jörn Homburg, Marketingleiter der Bergbahnen Oberstdorf Kleinwalsertal.

Bio-Kraftstoff für den Pistenbully

Zudem werde man die Pistenraupen komplett mit Bio-Kraftstoff betreiben. „Dieser Kraftstoff ermöglicht es, die Treibhausemissionen der Pistenraupen bis zu 90 Prozent zu verringern. Durch diese Umstellung ist es uns möglich, ca. 1.800 Tonnen/Wintersaison an Kohlendioxid zu vermeiden“, sagt Homburg.

Er sieht aber nicht nur die Bergbahnen in der Pflicht. Auch die Wintersportler selbst könnten zum Energiesparen beitragen. Das geht zum Beispiel, indem sie den Skibus nutzen oder Fahrgemeinschaften ins Skigebiet bilden. Gerade für Tagesgäste bieten Anbieter Kombitickets an, die Ski-, Bahn- und Busticket enthalten.

Am Arber ist Nachhaltigkeit Trumpf

Am Arber sieht man der Wintersaison am Großen Arber positiv entgegen – trotz Energiekrise und hoher Preise. „Wir erzeugen 60 Prozent unseres Energiebedarfs selbst mit Photovoltaik und Wasserkraft. Den Rest decken wir derzeit noch mit Ökostrom durch unseren Erzeuger ab“, sagt Thomas Liebl. Doch dabei soll es nicht bleiben: Bis 2025 soll die Energieversorgung in dem bei Familien beliebten DSV-Partnerskigebiet zu 100 Prozent selbst mit nachhaltigem und ökologischem Strom produziert werden.

Das Ski-Paradies im Herzen des Bayerischen Walds, das zu Weihnachten die Lifte öffnen will, setzt schon länger auf das Thema Nachhaltigkeit. Mithilfe von Daten der modernsten Beschnei- und Pistenmaschinen wird seit Jahren das Präparieren der Pisten optimiert. So tasten Laserscanner in den Pistenraupen die Schneehöhe ab, um den Schnee dann so effizient wie möglich zu verteilen. „Dadurch beschneien wir auch nur dort, wo Bedarf besteht“, unterstreicht Thomas Liebl, Bergbahn-Chef am Arber.

Weiter westlich im Schwarzwald plant die Feldbergbahn zum Saisonstart im Dezember den Energieeinsatz bei der Pistenpräparation durch Schneehöhenmessung deutlich zu reduzieren. In der Wintersport-Arena Sauerland/Siegerland-Wittgenstein hoffen die Liftbetreiber nicht erst seit dieser Saison auf einen kalten Winter mit viel Schnee, damit möglichst wenig mit Schneekanonen nachgeholfen werden muss.

Handlungsempfehlungen für Freizeitskifahrer

Um auch als Skifahrer einen Beitrag zum Energie-Einsparen beim Wintersport beizutragen hat der Deutsche Skiverband mit der Stiftung Sicherheit im Skisport Handlungsempfehlungen herausgegeben, die stetig an die aktuellen Entwicklungen und Vorgaben angepasst werden.

Die aktuelle Version der Empfehlungen gibt es unter: www.stiftung.ski/nachhaltigkeit/wintersport-energiekrise/

 

Bild: TVB Ötztal

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