Philosophiefrage
Wenn es um sportlichen Kurvenspaß geht, sind Slalomcarver auch heute noch oft das Maß aller Dinge. Wir haben 9 aktuelle Modelle eingehend getestet.
Der Kubismus ist ein Kunststil, der in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden ist und sich durch eine Betonung von Geometrie und Form auszeichnet. Ähnlich wie beim Kubismus geht es auch bei den Slalomcarvern um Präzision und Form. Die Ski erinnern aufgrund ihrer Geometrie auch heute noch an die Frühzeit der Carvingski, in der Ende der
1990-er Jahre die Funcarver noch üppiger von den Ausmaßen daherkamen. Die aktuellen Slalomcarver haben eine schmale Taille und sind sehr wendig, was es dem Fahrer ermöglicht, präzise und schnell Kurve an Kurve zu reihen. Während im Kubismus erstmals die Naturnachahmung gänzlich aufgegeben und stattdessen versucht wurde, ein Kunstwerk nach eigenen Gesetzmäßigkeiten zu schaffen, sind die „Normen“ bei den heutigen Slalomcarvern so klar umrissen und vordefiniert wie in kaum einer anderen Testkategorie.
Die Radien der 9 Testmodelle liegen zwischen 12,5 und 13 Metern, die Testlängen zwischen 164 und 167 Zentimetern und die Mittenbreite der Ski variiert gerade einmal um 2 Millimeter. Ein klar umrissenes Feld sollte man denken, aber „die Bandbreite zwischen sehr sportlichen Skiern und Modellen mit absoluten Allround-Fähigkeiten ist sehr groß“, fasst Katharina Rest, Mitglied im Profi-Testteam des DSV skiTEST, die Eindrücke zusammen.
Auf der perfekt präparierten, kompakten Piste unterhalb des 3.038 Meter hohen Festkogels fanden die Testerinnen und Tester in Obergurgl optimale Voraussetzungen vor, um die Ski in den verschiedenen Pistenabschnitten und nach vorgegebenen Fahrformen eingehend zu testen. „Die Slalomcarver sind für sportliche bis sehr sportliche Skifahrer, die über eine sehr gute und präzise Skitechnik verfügen, optimal geeignet“, erklärt Florian Schmidt, einer der beiden Testleiter des DSV skiTEST, „wenn sie auch über die entsprechende Kraft verfügen, denn die Ski wollen stets aktiv auf der Kante gefahren werden.“ Neben Agilität und präzisen Steuereigenschaften sind es aber auch Faktoren wie ein bissiger Kantengriff und eine saubere Führung, die darüber entscheiden, ob ein Ski überzeugt oder nicht.
Nachdem sich Geometrie, Länge und Radius der Testmodelle in dieser Kategorie kaum unterscheiden, „sorgt die Abstimmung von Längs(Flex)- und Quersteifigkeit (Torsion) für die feinen Unterschiede bei der Fahrperformance jedes einzelnen Skis“, so der zweite Testleiter Andreas König. „Es ist spannend zu sehen, wie viele Firmen an ihrem Konzept festhalten
und andere doch immer wieder neue Ideen in diese Ski einfließen lassen“, beschreibt Konstantin Lanzl, in diesem Jahr neu im DSV skiTEST-Team, seine Eindrücke
Die präzisen Steuereigenschaften der Slalomcarver machen sie zu einem perfekten Werkzeug für Skifahrer, die absolute Kontrolle über ihre Bewegungen auf der Piste haben wollen. Die Ski reagieren direkt auf jeden Impuls des Skifahrers, fordern über den Kurvenverlauf gleichsam aber konstante Haltearbeit – und somit Krafteinsatz. Überraschend war, dass
sich eine Entwicklung aus den vergangenen 2-3 Jahren auch in diesem Jahr manifestierte: die Ski überzeugen oft in mittleren und längeren Radien noch mehr als in kurzen, was vermutlich mit den verbauten hochwertigen, aber auch starren Materialien zusammenhängt, die den natürlichen Flex etwas einschränken beziehungsweise minimieren. Das Spiel mit
der Fliehkraft sowie rasante Kurvenlagen sind mit den Ski aufgrund ihrer Form und Geometrie natürlich weiterhin möglich – selbst wenn die Radien nicht mehr ganz so radikal sind.
DSV aktiv Alleskönner
Diese Prämierung zeichnet Skimodelle aus, die durch ihre große Vielseitigkeit und den breitbandigen Einsatzbereichen überzeugen.
DSV aktiv SportTIPP
Diese Prämierung zeichnet Skimodelle aus, die durch ihre äußerst sportliche Fahrperformance überzeugen.
DSV aktivTipp
Diese Prämierung aus dem Einzeltest und Tourenbereich zeichnet Skimodelle aus, die aufgrund ihrer Innovationskraft und Fahrperformance überzeugen.