Philosophiefrage
10 aktuelle Racecarver-Modelle im Test, die sich auf der Piste ebenso tempofest wie spurtreu – und teilweise auch etwas charaktervoll präsentieren.
Jazzmusikerinnen und -musiker spielen oft schnell und virtuos, improvisieren über vorgegebene Akkordfolgen und setzen Akzente, um ihren individuellen Stil und ihre Persönlichkeit auszudrücken. Ähnlich wie beim Jazz, geht es auch bei den Racecarvern um Geschwindigkeit, Präzision und Aggressivität. Diese Ski sind speziell für sportlich ambitionierte Fahrer konzipiert und bieten eine hohe Laufruhe sowie eine ausgeprägte Aggressivität. Mit ihren langen, schmalen Kanten und Radien zwischen 16,7 und 19,5 Metern sind sie auf schnelle
Schwünge und präzise Kurvenfahrten ausgelegt. Die aggressiven Schwünge und die hohen Geschwindigkeiten erfordern viel Geschicklichkeit und technisches Können vom Fahrer, ähnlich wie beim virtuosen Spiel eines Jazzmusikers.
Die Klaviatur war für alle 10, in der Racecarver-Kategorie angetretenen, Skimodelle gleich. „Wir konnten die Ski bei perfekten äußeren Bedingungen und einer kompakten und griffigen Piste unterhalb des Festkogels in Obergurgl testen“, berichtet Andreas König, einer der beiden Testleiter des DSV skiTEST. „Wie alle Skikategorien, unterziehen wir auch die Racecarver einem standardisierten Test-Procedere, welches vom klassischen Rutschen und Driften bis hin zu wirklich knackigen Radien auf der Taillierung, die komplette Bandbreite abdeckt.“
Für all diejenigen, die sich gerne an ihre Grenzen pushen und immer wieder neue Herausforderungen suchen, sind Racecarver genau das Richtige. Denn mit diesen Skiern lassen sich auch sehr harte, eisige und steile Pisten meistern – wenn der Fahrer über die entsprechende Technik und teils auch die nötigen Kraftreserven verfügt. „Klar liegt die Stärke der Racecarver bei rasanten Kurven und hohen Geschwindigkeiten“, bestätigt Barbara Müller aus dem Profi-Testteam, die selber bis 2016 im Weltcup aktiv war. „Allerdings bin ich über die Entwicklung der Kategorie in den vergangenen Jahren schon etwas überrascht, da die Sportlichkeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Ski werden durch die Bank nicht nur kostspieliger, sondern vielfach auch charaktervoller.“ Dem pflichtet Peter Hatzl, seit mehr als 15 Jahren Mitglied im DSV skiTEST-Team bei, wenn er konstatiert: „Auch in diesem Jahr waren viele gute und sehr gute Ski in der Kategorie dabei, aber insgesamt haben die Racecarver etwas an Breitbandigkeit und Harmonie eingebüßt.“
Angelehnt an die Konstruktionen der Riesenslalom-Rennski, jedoch mit bedarfsgerechteren Radien und Taillierungen, verfügen die Racecarver über eine hochwertige Sandwich-Bauweise. Neben speziellen Holzkernen, bestimmen Carbon-, Glasfaser- oder Titanalwerkstoffe den Aufbau der Ski. Ziel ist, eine hohe Torsionssteifigkeit und einen härteren Flex für optimale Spurtreue und Stabilität auch im oberen Geschwindigkeitsbereich zu erzielen. „Mit dem Anstieg der Verkaufspreise der Ski in den vergangenen Jahren, scheint bei den aktuellen Racecarvern auch die Material-Ausstattung der Ski und damit einhergehend die Sportlichkeit nochmals anzuziehen“, stellt der zweite Testleiter Florian Schmidt fest.
Für Tempo-Liebhaber und Anhänger von präzisen Kurven mit hoher Stabilität sind die Racecarver daher weiterhin das Maß aller Dinge. Angelehnt an den Jazz, bieten sie dem sportlich ambitionierten Fahrer neben einer gewissen Aggressivität viel Potenzial sich mit rasanten Turns auf der präparierten Piste auszudrücken und auszuleben.
DSV aktiv Alleskönner
Diese Prämierung zeichnet Skimodelle aus, die durch ihre große Vielseitigkeit und den breitbandigen Einsatzbereichen überzeugen.
DSV aktiv SportTIPP
Diese Prämierung zeichnet Skimodelle aus, die durch ihre äußerst sportliche Fahrperformance überzeugen.
DSV aktivTipp
Diese Prämierung aus dem Einzeltest und Tourenbereich zeichnet Skimodelle aus, die aufgrund ihrer Innovationskraft und Fahrperformance überzeugen.