Skitest - Preisklasse

PREISWERT, ABER NICHT BILLIG

8 Preisklasse-Ski im Test - Beim Kauf eines Parfüms oder eines Ski-Modells – ist für viele
die Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis entscheidend.

Was unterscheidet eigentlich ein günstigeres Parfüm von einem exklusiven,
teuren Duft? Lassen sich die hohen Preise durch die bekannten Namen großer
Luxushäuser, von Stars und Sternchen und die damit verbundenen Marketingmaßnahmen
erklären? Oder sind es exotische Inhaltsstoffe und avantgardistische Flacons,
die den Preis in die Höhe treiben? Die Entscheidung, ob der persönliche Duft unbedingt
teuer sein muss, hängt in erster Linie von den finanziellen Möglichkeiten des Käufers ab.
Und: für welchen Anlass und an welchem Ort der jeweilige Duft zum Einsatz kommen soll.
Bei der Wahl des individuell passenden Ski-Modells sind diese Fragen ebenfalls zu beantworten.
Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, welches Investment er tätigen
möchte. Dennoch: Die Modelle der Preisklasse-Kategorie zeigen, dass man für viel Fahrfreude
und teils überraschend breitbandige Fahrperformance nicht zwingend tief in die
Tasche greifen muss. „Die in der vergangenen Saison erstmals getestete Kategorie mit
Modellen, die maximal 500 Euro inklusive Bindung kosten dürfen und den Haupteinsatzbereich
auf der präparierten Piste haben, hat auch in diesem Jahr die Testerinnen und Tester
überzeugt“, resümiert Florian Schmidt, einer der beiden Testleiter des DSV skiTEST, die
Eindrücke aus den Testtagen in Obergurgl.
Der Fokus liegt bei den Preisklasse-Modellen auf der Beweglichkeit beim Rutschen und
Driften, sowie beim moderaten Carven und – wieviel Sicherheit der Ski vermittelt. Das
Testfeld umfasst acht Modelle, davon zwei Lady- und sechs Unisex-Ski, mit durchaus unterschiedlichen
Einsatzbereichen und Zielgruppen. Eine Ausnahme zu den anderen Testkategorien:
In der Preisklasse-Kategorie wurde auch ein Modell von Decathlon (Wedze) zugelassen.
„Auch wenn wir in dieser Kategorie aufgrund der doch recht verschiedenen Zielgruppen-
Ausrichtung nicht vergleichend getestet haben“, erläutert der zweite Testleiter
Andreas König, „haben wir die Modelle nach den gleichen Testkriterien auf Herz und Nieren
überprüft, wie alle anderen Kategorien auch.“
Bei hochpreisigen Parfüms werden manche der exquisiten Inhaltsstoffe aus abgelegenen
Regionen bezogen oder sind äußerst aufwändig zu gewinnen wie beispielsweise Oud. Das
asiatische Holz, auch als Agarholz bekannt, wird von Parfümeuren eingesetzt, um dem
Duft Intensität und Struktur zu verleihen. Sein Aroma, eine harmonische Mischung aus
Holz und Haselnuss, findet insbesondere in luxuriösen Herrendüften und orientalischen
Parfüms großen Anklang. Aber: Der Preis pro Kilogramm liegt bei rund 3.000 Euro. Selbstverständlich
schlägt sich dieser Preis auch im Kaufpreis des Duftes wieder.
Die Materialien, die bei den Preisklasse-Skimodellen zum Einsatz kommen, sind nicht so
kostspielig wie jene, die beispielsweise bei Race- oder Slalomcarvern verwendet werden.
Auch Materialstabilität und Langlebigkeit können meist nicht mit den teils mehr als doppelt
so teuren Skimodellen anderer Kategorien mithalten. Ein vergleichbarer Effekt lässt sich
bei Parfüms beobachten. Ein preiswerter Duft verfliegt in der Regel schneller und ist weniger
gehaltvoll als ein höherpreisiger Duft.
„Für Einsteiger bis hin zu denen, die das Skifahren eher als Genuss betrachten, sind leichtgängige
und fehlerverzeihende Ski von großer Bedeutung“, erklärt Profi-Testerin Katharina
Rest die Anforderungen an die Preisklasse-Ski. Der Verzicht auf Titanal- oder Kohlefaserlagen
in der Konstruktion gewährleistet dies. Die dadurch leichteren und weicheren Ski
gleiten sanft über den Schnee. Auch die Torsionssteifigkeit (die Verdrehung des Skis entlang
der Längsachse) und der Flex (die Biegehärte des Skis) sind bei den Preisklasse-Modellen
eher weich ausgelegt. So bekommen Einsteiger und Genussfahrer mit wenig Kraftaufwand
viel Fahrspaß zu einem fairen Preis.