Echt vielseitig
Sie lieben es abwechslungsreich und gleichsam traditionell, Filterkaffee statt Latte macchiato? Dann sind Sie bei den Allmountain-Modellen genau richtig. Der DSV skiTEST zeigt, welcher der 15 Ski das Zeug zum Zunge schnalzen hat.
Der Duft frisch aufgebrühten Filterkaffees bei meinen Großeltern und das gurgelnde Geräusch der Kaffeemaschine meiner Eltern, wenn die letzten Tropfen des heißen Wassers in den mit gemahlenem Kaffee gefüllten Papierfilter rieseln, sind Kindheitserinnerungen, die bis heute positiv im Gedächtnis geblieben sind. Herkömmlicher Filterkaffee ist in Deutschland trotz hipper Kreationen großer Kaffeeketten immer noch die klare Nummer 1. Mit einem Anteil von 71 Prozent liegt gemahlener Röstkaffee aus der Filtermaschine in der Rangliste der beliebtesten Kaffeegetränke in Deutschland deutlich vor Espresso und Caffè Crema, die es trotz hoher Zuwachsraten bisher nur auf einen Anteil von 11 Prozent bringen. Und ganz egal ob durch Filterhalter oder Kaffeemaschine aufgebrüht, der gute alte Filterkaffee erfährt seine wievielte Renaissance und ist daher perfekt mit den Skimodellen der Allmountain-Kategorie zu vergleichen.
Genauso wie der heutige Filterkaffee nichts mehr mit der braunen Brühe von der Wärmeplatte zu tun hat, haben auch die aktuellen Allmountain-Ski nicht mehr viel mit den ursprünglichen Modellen aus den 90-ern des vergangenen Jahrhunderts gemein. „Durch die breitere Geometrie und den damit verbundenen, stärkeren Auftrieb punkten die Ski der Allmountain-Klasse im unpräparierten Gelände gegenüber Skimodellen mit einer schlankeren Taille“, erläutert Peter Hatzl aus dem Profi-Test-Team des DSV skiTEST eine der herausragenden Eigenschaften der Allmountain-Ski. „Aber trotz der größeren Breite sind die Allmountain-Ski dank ausgefeilter Technologien, Materialien und Konstruktionen heute sehr tempofest und bieten auch auf härteren Pisten einen guten Halt“, pflichtet ihm Skitest-Leiter Andreas König bei. Auf der Piste liegen die Stärken der meisten Allmountain-Ski eher bei lang gezogenen Schwüngen als bei kurzen, spritzigen Richtungswechseln.
Viele Skihersteller sahen bereits vor Jahren in der Allmountain-Kategorie die Zukunft des Skifahrens, denn mit den breiteren Ski hat der Skifahrer ein wesentlich vielfältigeres Sportgerät unter den Füßen. Und sie behielten recht, denn Skimodelle mit einer Mittenbreite zwischen 75 und 85 Millimetern unter der Bindung sind angesagter denn je. „Bei den heutigen Allmountain-Modellen handelt es sich um Ski, die durch ihre Vielseitigkeit überzeugen und bei den unterschiedlichsten Bedingungen und in jedem Gelände funktionieren“, erläutert der zweite Skitest-Leiter Florian Schmidt die Vorzüge. „Für den Verbraucher ist der Vorteil einfach greifbar: Egal was der Skitag bringt – mit einem Allmountain-Ski ist er immer bestens unterwegs!“ Egal ob früh morgens auf noch harter Piste, wenn es um die Mittagszeit etwas auffirnt oder durch Zentimeter hohen Sulz am Nachmittag – der Allmountain-Ski liegt stets wie eine Eins und macht alles problemlos mit.
Während des diesjährigen Skitests in Obergurgl hatten wir Petrus auf unserer Seite, denn pünktlich zum Testbeginn der Allmountain-Kategorie wurden wir mit ca. 20 Zentimeter Neuschnee verwöhnt, so dass die Ski tatsächlich in sämtlichen Spielfeldern, die ein Berg zu bieten hat, getestet werden konnten. Neben einer bestens präparierten Piste stand ein Hangabschnitt zur Verfügung, in dem die Ski im unpräparierten Gelände auf Stärken und Schwächen untersucht werden konnten. „Das Ziel bei der Entwicklung dieser Ski ist es, sie so abzustimmen, dass eine dynamische, leichte Schwungauslösung auf härterem Untergrund ebenso gewährleistet ist wie eine fehlerverzeihende, stabile Schwungführung im verspurten Schnee“, findet Ulrike Ettinger aus der Profi-Test-Crew, „denn nur so werden die Hersteller dem variablen Anspruch der Zielgruppe gerecht.“
Dass es dabei dann trotzdem noch unterschiedliche Zielgruppenansprachen- und ausrichtungen gibt, zeigen die verschiedenen Modelle, die wir in diesem Jahr zu testen hatten. Hier liegt die Mittenbreite der Ski zwischen 78 und 86 Millimetern unter der Bindung, und die Bandbreite der Modelle reicht vom genussvollen Allmountain-Ski für fortgeschrittene Skifahrer bis hin zu sehr sportlichen Modellen für ambitionierte Fahrer. Eines haben die Modelle jedoch gemein: Ähnlich dem Filterkaffee erfreuen sich die Allmountain-Modelle in den vergangenen Jahren wieder stets wachsender Beliebtheit.
Am meisten überzeugt haben die Tester die folgenden Skimodelle, die sich durch eine enorme Breitbandigkeit auszeichnen, und daher verdient mit dem DSV aktivo ausgezeichnet wurden. Eher sportlich ausgerichtet sind dabei der Blizzard Quattro RX und der Salomon X Drive 8.0 FS. Besonders vielseitig sind der Elan Amphibio 84 XTI Fusion und der Rossignol Experience 84 HD. Und der K2 Ikonic 85 Ti besticht neben seiner Vielseitigkeit durch seine große Leichtgängigkeit, was ihn auch für genussvolle Fahrer sehr attraktiv macht.
Fazit: Die Allmountain-Ski sind eigentlich die optimalen Begleiter für einen typischen Tag in den Bergen: Morgens den frischen Powder genießen, der stellenweise von weniger schönem Bruchharsch abgelöst wird. Danach einige kunstvolle Schwünge auf die präparierte Piste zaubern, und nach Mittag ohne große Kraftanstrengung durch den Sulz fegen! Damit Sie die ganze Bandbreite dieser Klasse auch richtig ausnutzen können, sollten Sie fortgeschrittener Skifahrer bis Könner sein und über eine sichere Skitechnik verfügen, damit Sie die Ski bei unterschiedlichsten Schneearten und Geländevarianten auch zielgerichtet einsetzen können.
DSV aktiv Alleskönner
Diese Prämierung zeichnet Skimodelle aus, die durch ihre große Vielseitigkeit und den breitbandigen Einsatzbereichen überzeugen.
DSV aktiv SportTIPP
Diese Prämierung zeichnet Skimodelle aus, die durch ihre äußerst sportliche Fahrperformance überzeugen.
DSV aktivTipp
Diese Prämierung aus dem Einzeltest und Tourenbereich zeichnet Skimodelle aus, die aufgrund ihrer Innovationskraft und Fahrperformance überzeugen.